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Berliner Morgenpost, 31.3.2011

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erscheint in der Reihe edition eY. Poseidonia

Berliner Morgenpost 31. 03. 2011

Die Serie Berliner Morgenpost 30. 03. 2011 von Wolfgang Heyder entstand im April 2011 und wurde während der Ausstellungen von F 40 hinter blauen
Türen 15, auf der Art Kreuzberg sowie während der Kulturellen Landpartie im Wendland im Kulturverein Raum2, Neu-Tramm, ausgestellt.

ISBN 978-3-00-037195-0

Zur Serie

In Berliner Morgenpost 30.3.2011 geht es um zwei Zeitungsfotos, die jeweils 12 mal ausgeschnitten und bearbeitet wurden (24 Blätter für 24 Stunden des Tages gleich ein Datum).

Die Arbeit versteht sich als künstlerische Recherche dazu, wie uns wichtige Nachrichten erreichen. Untersucht werden die Materialität der Nachricht, die auf billiges, für den Tag gemachtes und danach wieder eingestampftes Zeitungspapier gedruckt ist, was im Widerspruch zu einer möglichen Verarbeitung des Katastrophenergebnisses steht.

Diese dürfte viele tausend Jahre in Anspruch nehmen. Wichtig ist auch die Art der Verbreitung der Information (Massenauflage) so wie die Art der Darstellung (Foto einer unbemannten Drohne von einem zerstörten Reaktorblock).

Das Gebäude ist stilistisch, bautechnisch vielen anderen Sachbauten ähnlich. Das Foto alleine kann die Nachricht nicht verkörpern. Von vielen Besuchern wird es nicht gleich erkannt, obwohl das Foto weltweit Verbreitung gefunden hat; das eigentliche Problem, die eigentliche Katastrophe ist unsichtbar (radioaktive Strahlung), so dass die Information nur durch ergänzende Zusatztexte sichtbar gemacht werden kann („Strahlende Atomruine“, kurzer Sachbericht „Fukushima“).

Untersucht wird sowohl der bildnerische als auch der sprachlich- schriftliche Teil dieser Information und die Frage gestellt, was das mit dem Künstler, der versucht, sich diese Information anzueigenen und anzuverwandeln, macht.

Jede dieser künstlerischen Interventionen stellt eine Beziehung zu realen Interventionen her, z.B. stellt eine Übermalung auf der symbolischen Ebene eine ähnliche Intervention (einpacken, ungeschehen, unsichtbar machen) dar, wie die, den Reaktor in einen Stahlmantel hüllen, mit einer Außenschale versehen zu wollen.

In diesem Sinne werden Beziehungen gesichtet und der subjektive Versuch unternommen, diese zu visualisieren und formulierbar zu machen.

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