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Nähe – 13-27.10.2012 – kunstWerk, Düsseldorf

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Amos_Plaut_Wolfgang_Heyder_kunstWerk_Duesseldorf_2012

Zur Vernissage der Ausstellung Nähe von Amos Plaut und Wolfgang Heyder am 13 Oktober 2012 im kunstWerk, Friedrichstrasse 115 in Düsseldorf laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Die Ausstellung wird bis zum 27. Oktober zu sehen sein. Kuratiert von Ralf Bertram zeigen die beiden Künstler Arbeiten, die sich mit dem Reaktorunglück von Fukushima beschäftigen. Amos Plaut zeigt die Installation Atomic Golem, Wolfgang Heyder die Bilderserie Berliner Morgenpost, 30.3.2011 und stellt den zu dieser Arbeit entstandene Katalog, der als Band 4 in der edition eY veröffentlicht wurde, vor.
 

Zur Serie

In Berliner Morgenpost 30.3.2011 geht es um zwei Zeitungsfotos, die jeweils 12 mal ausgeschnitten und bearbeitet wurden (24 Blätter für 24 Stunden des Tages gleich ein Datum).

Die Arbeit versteht sich als künstlerische Recherche dazu, wie uns wichtige Nachrichten erreichen. Untersucht werden die Materialität der Nachricht, die auf billiges, für den Tag gemachtes und danach wieder eingestampftes Zeitungspapier gedruckt ist, was im Widerspruch zu einer möglichen Verarbeitung des Katastrophenergebnisses steht.

Diese dürfte viele tausend Jahre in Anspruch nehmen. Wichtig ist auch die Art der Verbreitung der Information (Massenauflage) so wie die Art der Darstellung (Foto einer unbemannten Drohne von einem zerstörten Reaktorblock).

Das Gebäude ist stilistisch, bautechnisch vielen anderen Sachbauten ähnlich. Das Foto alleine kann die Nachricht nicht verkörpern. Von vielen Besuchern wird es nicht gleich erkannt, obwohl das Foto weltweit Verbreitung gefunden hat; das eigentliche Problem, die eigentliche Katastrophe ist unsichtbar (radioaktive Strahlung), so dass die Information nur durch ergänzende Zusatztexte sichtbar gemacht werden kann („Strahlende Atomruine“, kurzer Sachbericht „Fukushima“).

Untersucht wird sowohl der bildnerische als auch der sprachlich- schriftliche Teil dieser Information und die Frage gestellt, was das mit dem Künstler, der versucht, sich diese Information anzueigenen und anzuverwandeln, macht.

Jede dieser künstlerischen Interventionen stellt eine Beziehung zu realen Interventionen her, z.B. stellt eine Übermalung auf der symbolischen Ebene eine ähnliche Intervention (einpacken, ungeschehen, unsichtbar machen) dar, wie die, den Reaktor in einen Stahlmantel hüllen, mit einer Außenschale versehen zu wollen.

In diesem Sinne werden Beziehungen gesichtet und der subjektive Versuch unternommen, diese zu visualisieren und formulierbar zu machen.

 

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